Freitag, 25. November 2011

Adresse ab 2. Dezember!

Juhu! Ab 2. Dezember sind wir zu erreichen unter unserer neuen Adresse:

3 Yirik Close
Lisarow NSW 2250
Australia


Tel: ? (noch offen)
Handy Sibylle: 0061-0434 020837


Wir haben beschlossen, der Einfachheit halber gleich nach Schlüsselübergabe ins neue Haus einzuziehen. Der einfache Weg zwischen der Ferienwohnung und Lisarow beträgt nämlich 2 Stunden - so wären wir am Tag 4 Stunden auf der Straße und müssten zuviel organisieren. So campieren wir also im Wohn- und Arbeitszimmer, während wir die Teppichböden in den Schlafzimmern mit Holzböden ersetzen. Das ist wohl die größte Renovierung, die wir vornehmen werden, der Rest kann nach und nach erfolgen.

Wir freuen uns sehr, endlich aus der Warteschleife herauszukommen, so schön es auch hier in Nelson Bay ist. Das enge Zusammenleben der Familie in dieser neuen Situation war schon manchmal belastend und wir konnten nicht wirklich Wurzeln schlagen. Das soll sich nun ändern, herrlich!

Kurze Beschreibung von unserer neuen Umgebung:


Lisarow liegt etwas landeinwärts von der Central Coast, das ist eine Stunde nördlich von Sydney, ein sehr hügeliger, dicht bewaldeter Landstrich mit vielen Binnengewässern und etwa 30 (!!) wunderschönen Sandstränden. Viele Urlauber aus Sydney und Umgebung. Wir brauchen vielleicht 15 Autominuten zur Küste. Lisarow liegt an der Bahnlinie nach Sydney - Opernhaus etwa 1 Stunde 40 Minuten entfernt.

Yirik Close ist eine kleine Sackgasse am Hang, wir sind im Wendehammer und haben ein abschüssiges Grundstück wie in Pöcking. Blick über die Häuserdächer und in bewaldete Hügel. Das Haus hat offiziell 3 Schlafzimmer, Büro, zusätzliches Wohnzimmer, Hobby- und Waschraum. Wir machen daraus 4 Schlafzimmer und ein Arbeits- bzw. Gästezimmer. Der Garten ist eingewachsen, hat sogar einen Pool mit Holzterasse und Palmen!! und ist auf drei Ebenen terassiert. Ich spiele mit der Idee, auf der untersten Ebene einige Hühner zu halten... Alles ist nicht sehr groß, zwei Schlafzimmer sind tatsächlich winzig klein, aber das Haus passt zu uns und es fühlt sich gut an!!!

Ab Ende Januar: Nora und Charlotte können in ihre High School laufen, etwa 950 Schüler von Klasse 7 bis 12. Viel Grün und Wald drumrum, schöne Lage, wobei in der Schule selber Einiges etwas heruntergekommen wirkte, aber Lehrer waren sehr einladend. Die Schule ist bekannt durch gute Leistungen in art & performance, bietet aber auch alles andere an. Das passt glaube ich zu unseren Mädchen ganz gut.

John wird mit dem Bus in seine Schule fahren, er fängt dort mit dem sogenannten Kindergarten an und wird dann die Klassen 1-6 durchlaufen. Die Schule hat mir besonders gefallen mit einem echten Regenwald, der mitten durch die Schule verläuft, bzw. sind die Klassenzimmer eigene Häuschen unter dickem Blätterdach, verbunden durch überdachte kleine Wege. Jede Grundschule hat auch einen richtigen Spielplatz und Gartennprojekte für die Kinder. Wir wurden sehr freundlich aufgenommen in den Schulen und auch Johns Haemophilie war gar kein Problem. Sie haben ihn in eine Klasse eingeteilt, in der noch ein anderes Kind medizinische Betreuung braucht, und da ist eine zusätzliche 20-Stunden-Kraft fest eingeplant. Das ist völliger Luxus! Die Leute empfinde ich als extrem lösungsorientiert und immer offen für Gespräche. Nichts scheint wirklich ein Problem zu sein - kann es wirklich so einfach sein? Es wird aber sehr dazu aufgefordert, sich aktiv im Schulleben einzubringen, z.B. Mithilfe in der Kantine, Gartenarbeit, Schulfeste etc. Ohne das geht wohl nichts und kann zu einem gewissen Grad auch Spaß machen...

Wir freuen uns immer über Nachrichten von Euch, also nur zu!

Viele Grüße nach Deutschland aus australischem Dauerregen bei ca. 20 Grad!

Dienstag, 22. November 2011

Unser Container ist im Hafen Sydney angekommen!!! Unsere ca. 110 Umzugskartons werden in den naechsten Tagen von Zoll und Quarantaene-Inspektoren unter die Lupe genommen (kein unbehandeltes Holz, kein Pflanzenmaterial, etc.) und dann mit einem Lastwagen zu uns gefahren - hoffentlich sind wir dann schon im neuen Zuhause. Wir warten noch auf die Zahlungsaufforderung, aber vorher muss noch der ganze Papierkram im Hintergrund erledigt werden, was wir leider nicht beschleunigen koennen.

Was haben wir am meisten vermisst? Charlotte freut sich besonders auf ihre Buecher und Filme (?), John auf seine Buecher und Spielsachen (leider mussten wir alle Holzspielsachen in BRD lassen!), Nora wahrscheinlich auf alle ihre Kleidung und Zeichensachen, Frank sagt gerade: auf seine Buecher, Computer, Kleidung, Werkzeug, und mir faellt als erstes meine Bettdecke ein :-), dann Schuhe, Sommerkleider und einfach die gewohnten Sachen....

Wir sind nun schon ueber 9 Wochen in der Ferienwohnung und freuen uns, uns bald ausbreiten zu koennen in einem Haus mit vielen Zimmern und etwas mehr Privatsphaere!

Mein Visum wurde bearbeitet und ich musste heute zur medizinischen Untersuchung nach Newcastle, Aids, Tuberkulose etc., da muss man durch, wenn man eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung haben moechte, egal woher man kommt oder ob man schon seit Jahren hier wohnt. Naja. Jedenfalls fiel mir wieder auf, wie angenehm das oeffentliche Leben hier ist, wie zuvorkommend man behandelt wird, wie hoeflich und angenehm alle Leute sind, auch im hektischen Klinikalltag wie heute. Am Wartezimmer hing z.B. ein Schild: "Wenn Sie laenger als 30 Minuten warten sollten, sprechen Sie bitte mit dem Personal bei der Anmeldung." Es sind lauter solche Kleinigkeiten, die alles so freundlich machen.

Haben die Gelegenheit ergriffen, Franks Tante und Onkel in Newcastle zu besuchen, Teil von Franks schier unendlich grossen Familie, und wurden mit Essen und Suessigkeiten ueberschuettet. Yum! John erstarrte vor Ehrfurcht, als er die Sammlung alter Gewehre begutachten und auch anfassen durfte, darunter auch die schoen verzierte Flinte von seinem Urgrossvater.

Morgen melden wir Nora und Charlotte in der Lisarow High School an und lassen uns die Schule zeigen. Mittags duerfen wir in unser neues Haus, da wir es vor dem Kauf nochmal sehen und ausmessen wollen. Charlotte hat es noch gar nicht gesehen und ist sehr gespannt auf  "ihr" Zimmer und alles.

Bald gehts weiter!

Sonntag, 6. November 2011

Einige Dinge, die mir hier auffallen:


  • Die Menschen sind ziemlich entspannt. Immer freundlicher Gruß (how are you) und gern Smalltalk, oft humorvoll. Hier wird nicht gejammert, jedenfalls hält man sich erst einmal damit zurück.
  • Auch auf den Straßen geht es sehr ruhig zu, viele Roundabouts, kaum Ampeln, auf der Autobahn Höchsttempo 110 km/h, was mir sehr entgegenkommt. Sehr gute Straßenmarkierungen, vor allem in der Nacht, alles leuchtet und man tut sich damit einfach leichter als in Deutschland.
  • Kinder werden sehr behütet und man spricht irgendwie mehr mit ihnen als wir in Deutschland. Das ist mir früher schon aufgefallen. Der Ton bleibt länger höflich... Ich bin in zwei Mutter-Kind-Gruppen mit John, alles sehr gesittet und wunderbar organisiert von verschiedenen Kirchengruppen. Die Kirchen spielen hier auf dem Land eine wichtige Rolle. Sie übernehmen eine wichtige soziale Aufgabe, führen Menschen zusammen (z.B. Kinder- und Jugendgruppen, aber auch caritative Aufgaben), es scheint vor allem viele ältere Damen zu geben, die sich ehrenamtlich einsetzen und tolle Dinge auf die Beine stellen.
  • Es gibt überall öffentliche Klos, und sie sind immer sauber!!
  • Wunderbar auch die Schuluniformen! Bequem, pflegeleicht, morgens kein Problem mit dem Was-zieh-ich-an, wobei die Kinder ihre Tricks haben, eine etwas individuellere Note reinzubringen...
  • Ganz furchtbar empfinde ich das Fernsehen. Die meisten Sender unterbrechen ihr Programm ständig mit Werbung, die einem ins Gesicht schreit, man zappt dann ewig rum und verliert völlig den Faden. Da gibt es kaum Ausnahmen, aber ein Programm hat glaube ich gar keine Werbung, muss ich noch entdecken. Auch die Nachrichten sind furchtbar trivial. Internationale Nachrichten werden recht kurz abgehandelt, dann geht es um irgendwelche kleinfamiliäre Skandale, die lang aufgerollt werden, und dann natürlich um Sport, was hier total übertrieben wird. Ich schmökere ganz gern in der Wochenendzeitung, vermisse aber Süddeutsche und ZEIT!
  • Preise für Lebensmittel sind recht hoch, aber die Qualität ist sehr gut. Es wird wenig importiert, glaube ich. Durch die lange Dürre (letzten 8 Jahre!! jetzt aber wieder viel Regen) und die Überflutung Queenslands Anfang des Jahres ist viel kaputt gegangen. Bananen kosten um die 7 Euro pro Kilo! Äpfel um die 4 Euro, Tomaten etwa ebenso, das sogenannte Brot (= Toastbrot) etwa 3 Euro. Sonderangebote hamstern wir dann einfach. Wir warten sehnsüchtig auf die Mangosaison um Weihnachten herum! :-)  
  • Neulich waren wir in einem Riesenbaumarkt, alles aus China importiert, ziemlich billig. Das Heiligtum eines jeden australischen Haushalts, ein Barbecue, gab es in zigfacher Ausführung, gestaunt haben wir bei den Rolls-Royce-Modellen - und alles sehr erschwinglich.

Hier noch ein paar Fotos.


Beim Versuch Scones zu backen in der Ferienwohnung


ALDI sei Dank, es gibt hier einige deutsche Leckereien, zum Beispiel Senf, Schokolade, Lebkuchen, wer will auch Christstollen....

Ohne Computer könnten wir hier nicht leben!